Außenspielplatz auf neuem Flachdach

Von unserem Redaktionsmitglied Diana Seufert Der Kindergarten Wirbelwind in Unterschüpf muss dringend saniert werden. 2,1 Millionen Euro nimmt die Kommune dafür in die Hand. Das Besondere: Das künftige Flachdach wird zum Außenspielbereich. Boxberg. Das Raumangebot im städtischen Kindergarten Wirbelwind ist beengt und entspricht nicht mehr den aktuellen Gegebenheiten. Daher hatte sich der Boxberger Gemeinderat entschieden, das Gebäude aus den 1960er Jahren zu sanieren. Bei der Sitzung am Montag im Rathaussaal stellte Architektin Christine Jouaux dem Gremium ihre Planungen vor. Einen Zuschuss für das 2,1 Millionen Euro teure Projekt gibt es bisher noch nicht. Mit der baulichen Umsetzung rechnet Bürgermeister Christian Kremer im nächsten Jahr.„Das wird ein ganz toller Kindergarten.“ Zukunftsfähig will die Architektin die Einrichtung machen und den modernen Anforderungen anpassen. Gerade auch bei der Akustik gebe es Defizite.Die Einrichtung soll künftig ein neues Gesicht erhalten. Gerade der Eingangsbereich wird verändert. Der Flur mit den Garderoben ist nach den Richtlinien des Kommunalverbands sehr beengt. „Hier besteht dringend Handlungsbedarf.“
Neues Raumprogramm

Ein neues Raumprogramm soll Abhilfe schaffen. Konzipiert wird ein Schlafraum, ein Zimmer für Mal- und Bastelangebote, eines für Elterngespräche sowie ein Leitungszimmer. Ein Mehrzweckraum, eine Küche sowie für Krippenkinder ein Wickelbereich mit Dusche ergänzen das künftige Angebot. Bleiben können die übrigen sanitären Anlagen, die erst vor einigen Jahren erneuert worden sind. Zusätzlich ist eine Fluchttreppe nötig. Die bestehenden Rettungswege müssen ertüchtigt werden.Aus dem bisherigen Satteldach wird ein Flachdach, das gleichzeitig zum Außenspielbereich für die Kleinen wird. Auf einem zweiten Flachdach kann sich die Architektin eine grüne Oase mit Beeten vorstellen. Über eine Treppe, die gleichzeitig auch als Fluchtweg dient, ist das Außenspielgelände hinter dem Gebäude zu erreichen.In den Spielbereich integriert werden soll die Fläche vor dem Gebäude. Der Zugangsbereich wird über eine Rampe barreierefrei erreichbar sein.Im Rahmen der Sanierung wird auch die Energieeffizienz in den Blick genommen. Der Heizungskessel wird ausgetauscht, die Elektrik komplett neu verlegt. Und auch eine Klimatisierung der beiden Gruppenräume solle man ins Auge fassen, empfahl Christine Jouaux. Denn die beiden Räumen heizten sich im Sommer schnell auf über 30 Grad auf.Auch der Ortsvorsteher soll einen Raum in dem Gebäude erhalten, der separat zugänglich ist. Und der Mehrzweckraum könne auch für andere Veranstaltungen genutzt werden.Bürgermeister Christian Kremer war ebenfalls voll des Lobes für die Planung. Eine Grundsatzdiskussion über die Kosten der Sanierung wollte er nicht führen. Schwabhausens Ortsvorsteher Dietmar Hofmann hatte die Summe von 2,1 Millionen Euro angeprangert und sich für einen Neubau ausgesprochen. „Wir haben uns vor Monaten für die Sanierung entschieden, und heute stellen wir die Baumaßnahme vor“, machte er deutlich.Mit der aktuellen Planung schaffe man die Voraussetzungen für eine mögliche Kleingruppe und für eine Ganztagsbetreuung, so Kremer. Bisher gibt es zwei Gruppen. Bei sechs Enthaltungen wurde dem Umbau zugestimmt.Einmütig entschied sich das Gremium für die Vergabe der Statik an das Büro Stauch zum Angebotspreis vo rund 27 000 Euro.Bauen will die Kommune auch am Kindergarten in Schweigern. Dort soll in den Sommerferien ein Raum für eine Kleinkindgruppe mit bis zu zehn Kindern eingerichtet werden, zudem wird ein Fluchtweg installiert. Die Baugenehmigung liege vor, ebenso ein Zuschuss über und 10 000 Euro, so der Rathauschef. Für Verwunderung im Gremium sorgte sein Aussage, dass die Leitung der Einrichtung derzeit keinen Bedarf für die Kleingruppe sehe. Deswegen wolle man auch vonseiten der Verwaltung noch einmal nachfragen.Da in Schweigern bisher nur Kinder ab drei Jahren aufgenommen werden können, sah das Gremium durch die Kleingruppe auch die Möglichkeit einer altersgemischten Gruppe. „Die Umsetzung ist kein Fehler“, meinte Gemeinderat Rene König. „Dann könnte man vielleicht veränderte Öffnungszeiten anbieten.“Der Kindergartenbedarfsplanung hat das Gremium zugestimmt. Claudia Schlör von der Verwaltung hatte zuvor das Umfrageergebnis unter den Eltern vorgestellt. Ihr Fazit: Die Eltern sind mit dem Angebot zufrieden. Eine Veränderung zum Vorjahr soll es nicht geben.
FN-WEB 10.04.2019


DIANA SEUFERT zur Sanierung des Kindergartens
Planung mit CharmeMit dem Umbau des Unterschüpfer Kindergartens Wirbelwind geht man spannende Wege in Boxberg. Statt roter Ziegel auf dem Satteldach wird künftig ein Flachdach das Gebäude abschließen. Und dort soll ein exponierter Außenspielbereich entstehen. Quasi über den Köpfen der Kinder entstehen Spielplatz und Grünfläche. Die Idee hat einen gewissen Charme. Aus der Not wurde eine Tugend gemacht. In der begrenzten Umgebung von Rathaus und Kindergarten mitten in Unterschüpf gibt es kaum Möglichkeiten, sich auszudehnen. Trotzdem sollen die Kinder ausreichend Platz im Gebäude und im Freien haben. Auch die Erzieherinnen brauchen Räume, um auf die aktuellen Gegebenheiten und Vorgaben eingehen zu können. Schon allein, wenn man Krippenkinder aufnehmen möchte. Statt in die Fläche baut man also eben in die Höhe, Respektive aufs Dach, das sonst ungenutzt bliebe. Dafür greift die Gemeinde tief in die Tasche. 2,1 Millionen Euro sind kein Pappenstiel für den Umbau eines 50 Jahre alten Gebäudes. Ein Neubau wäre wahrscheinlich – allein aus monetären Gründen – einfacher zu realisieren. Man darf gespannt sein, wie die Planung umgesetzt wird. Bei den Gemeinderäten kam sie schon mal sehr gut an.


FN-WEB 10.04.2019

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